Seite:Oberamt Waldsee 199.png

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  • 10) Roppertsweiler, ein k. W. mit 109 Einw., an der Straße nach Buchau. Zehent- und andere Verhältnisse wie oben. Nachdem die meisten Güter zu R. schon 1276 durch Heinrich v. Berg schenkungsweise an das Kloster gekommen waren, verkaufte 1303 Rudolph Veser, Ritter v. Otterswang, ganz Roppertsweiler, Leute, Äcker, Wiesen, Waldungen an dasselbe um 51 M. S. Es war Steußling’sches Lehen und der Verkauf wurde im nämlichen Jahr von Egilolf v. Stüßling bestätigt. Zwischen R. und Klein-Winnenden lag ehedem der Magnus-Weiher, Mangenweiher, welcher sich vom Schussen-Ursprung bis an die Klostermauern erstreckte und 1717/20 zum Anbau für arme Leute trocken gelegt wurde.
  • 11) Schienenhof, ein Hof mit 14 k. Einw., Filial von Steinhausen; im Übrigen wie oben. Der Hof wurde zu Anfang des vorigen Jahrhunderts von dem Kloster als Sennerei angelegt. Das Gebäude ist schön und wohleingerichtet, der Boden aber, ein ehem. Riedboden, größtentheils schlecht.
  • 12) Sennhof, ein Hof mit 9 k. Einw., an der Straße nach Waldsee, ein Cameralgut, 1666 von dem Kloster erbaut; die übrigen Verhältnisse wie bei Schussenried.
  • 13) Steinhausen, ein Pfarrweiler mit 179 k. Einw., an der Straße nach Biberach und Memmingen. Zehent-, kirchliche und grundherrliche Verhältnisse wie zu Schussenried. Der Weiler hat Kirche und Pfarrhaus, wovon die Grundherrschaft die Baulast hat, eine Schule und eine Schildwirthschaft. Filiale der Pfarrei sind: Schienenhof und Muttensweiler, Oberamts Biberach. Die Pfarrei wurde bis 1803 durch einen Klostergeistlichen von Schussenried aus versehen. Ein Pfarrhaus wurde erst von der jetzigen Gutsherrschaft erbaut. Die sehr schöne Kirche wurde von dem Kloster Sch. 1730 neu gebaut. St. bildete früher mit Schienenhof eine eigene Gemeinde und ist erst seit 1827 der G. Schussenried zugetheilt. Der Ort hatte eine Burg und eigene Edelleute. 1319 verkaufen die Edelknechte Reinhard und Uzzo v. Steinhausen Güter zu Hagenawe, Wartembergische Lehen, an die Deutsch-Ordens-Commende

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1834, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Waldsee_199.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)