Seite:Oberamt Waldsee 206.png

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auch Aulendorf. Mangold starb, wie es scheint, ohne männliche Erben zu hinterlassen. Seine Güter, wozu wahrscheinlich auch Wolfegg gehörte, siehe oben, kamen theils an seine Tochter, Gattin eines Grafen von Aichelberg, theils an die Schenken von Winterstetten. Letztere erhielten namentlich die Burg O. mit dem größern Theil des Orts. Wie nach dem Erlöschen des Winterstettischen Mannsstammes dessen Güter an die von Schmalnegg gekommen und wie sich durch Theilung unter den Söhnen des 1243 verstorbenen Schenken Conrads von Schmalnegg ein neues Geschlecht der „Schenken von Otterswang“ bildete, dessen Stifter Hermann war, ist schon bei Winterstetten S. 186, 187 erzählt. Hermanns Erbe, Ulrich, „Schenk von W. gesessen zu Otterswang“, verkauft mit seinen Söhnen Ulrich und Hermann 1339 das Dorf Reichenbach an das Kloster Schussenried; von den beiden Letztern werden 1362 ihre Güter und Rechte im Heistergau (Heisterkirch) an das Kloster Roth, und von Herrmann allein mit seinem Sohne gleichen Namens 1365 Steinhausen an das Kloster Schussenried, von dem obengenannten Hermann d. j. endlich 1380 auch Otterswang mit Kirchensatz und allem Zugehör als Constanzisches Lehen an Heinr. von Emerkingen verkauft. Letzterer verkaufte Otterswang gleich 1381 wieder an Sophie von Stubenberg, geb. von Röttenstein, deren Kinder dann 1420 die Vestin zu O., das Ziegelhaus dabei, das Dorf O., auch die 7 dazu gehörigen Weiher, sammt aller Gerechtigkeit, 1 Hof zu Fünfhäusern, 2 zu Atzenberg, 1 Hof zu Sandfeld, 1 zu Horwe, die Vogtei zu Opferbach mit andern Gütern an das Kloster Schussenried verkauften, nachdem sie die Besitzung von dem Stift Constanz vorher dadurch eigen gemacht hatten, daß sie dafür ihren Antheil an der Veste und dem Dorf Hausen und alle Güter, welche sie von Eberhard von Hausen geerbt hatten, zu Lehen einsetzten. Der obige Hermann, der Verkäufer von Otterswang, war, wie es scheint, der letzte der Schenken von Otterswang. Eine Elsbeth, Schenkin von Otterswang, welche 1381 das Schloß Pflegelberg verkaufte, werden wir bei Tettnang kennen lernen.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1834, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Waldsee_206.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)