Seite:Oberamt Waldsee 214.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

später auch an das Kloster kamen. Balthasar von H. erbaute 1570–79 ein Schloß und die Capelle daselbst, und stiftete 1587 mit 400 fl. dahin eine Wochenmesse. Von dem Schlosse sind nur noch Reste zu sehen.

  • 5) Hofen, ein k. aus 3 Höfen bestehender Weiler, mit 36 Einw., Filial von St. , dessen übrige Verhältnisse es durchaus theilt. Ebenso
  • 6) Mos- oder Mösmühle, eine Mahlmühle mit 6 Einw., an einem Moosgrund gelegen, von welchem sie auch ihren Namen hat, Grundherr ist der Fürst von Thurn und Taxis; siehe S. 56.


6. Gemeinde Winterstettendorf,
119 Einw.
  • 1) Winterstettendorf, ein kath. Pfarrdorf, 21/4 St. nördlich von Waldsee, mit 112 Einw., C. A. Waldsee, F. A. Ochsenhausen. Den großen und kleinen Zehenten bezieht die Standesherrschaft. Patronatherr ist dieselbe. Die Grundlasten sind unter denen von Bergatreute begriffen.

    W. im Gegensatz von Winterstettenstadt auch bloß „Dorf“ genannt, liegt auf einer kleinen Anhöhe, an deren Fuß die Riß entspringt, in einer fruchtbaren und gesunden Gegend. Es hat eine Kirche, Pfarrhaus, 2 Schildwirthschaften mit einer kleinen Brauerei, eine Zehentscheuer und eine Mahlmühle am Ursprung der Riß. Früher stand hier auch ein österr. Zollhaus. Das Pfarrhaus wurde 1811 neu erbaut. Die Baulast von Kirche und Pfarrhaus hat die Standesherrschaft. Filiale der Pfarrei sind: Gensenweiler, Hagnaufurt, Hervetsweiler, Hinterweiler und Wattenweiler, wo die Schule ist.

    W. mit Hinterweiler gehörte früher zu der Gem. Bergatreute und bildet erst seit 1823 eine eigene Gemeinde. Es hat eigene Waldungen und viele Allmanden, die aber noch größtentheils Riedboden sind und erst cultivirt werden müssen. Der Ort kam im 14ten Jahrhundert, als die Schenken v. W. die Gegend verließen und ihre Besitzungen veräußerten, an die Stadt Waldsee. Diese verkaufte das Dorf 1709 nebst Zugehör an das Kloster Schussenried um 41.873 fl. Letzterem wurde

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1834, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Waldsee_214.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)