Seite:Oberamt Wangen 104.jpg

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hatte nach und nach Trauchburg, Kißlegg, Röthsee, Eisenharz, theils erkauft, theils durch Heirath an sich gebracht. Das Kl. Weingarten vermehrte seine Güter auch im diesseitigen Bezirke unter österreichischer Landesherrlichkeit, während St. Gallen die seinigen, mit Ausnahme von Neuravensburg ganz verlor. Eglofs kam in die Hände der Grafen Traun-Abensberg, und das Kl. Isny wurde eine Reichsabtei. Im Anfang des 18. Jahrhunderts war der jetzige Bezirk in die verschiedenen Territorien getheilt, wie wir sie oben S. 3 angegeben haben. Der Reichsfriedens-Hauptreceß vom Jahr 1803 theilte die Reichstadt Wangen nebst Gebiet und Hoheit über die Herrschaft Ratzenried der Krone Bayern, Reichsstadt und Stift Isny dem Grafen von Quadt, die Herrschaft Neuravensburg dem Fürsten Dietrichstein zu. Durch den Preßburger Frieden v. 26. Dec. 1805 trat die Krone Württemberg in sämmtliche Besitzrechte der österreichischen Landvogtei, und erhielt durch die Rheinbundes-Akte v. 12. Juli 1806 die Oberhoheit über die fürstl. Waldburgschen, Windisch-Grätzschen und Dietrichsteinischen, so wie über die gräfl. Quadtschen Besitzungen, und endlich durch den Staatsvertrag mit Bayern 1810 die Oberhoheit über Ratzenried und den Besitz von Wangen mit der größeren Hälfte seines Gebiets gegen Abtretung zweier Schultheißereien der Grafschaft Trauchburg (Weiler und Wengen) an Bayern. Darauf erfolgte die oben S. 78 erwähnte Bildung des jetzigen Oberamtsbezirkes.


2. Kirchliche Verhältnisse.

Als Apostel des Allgäues leben noch in der Sage und in der frommen Verehrung des Volks die Heiligen Columbanus und Gallus, und des letzteren Schüler Theodorus und Magnus. Besonders rühren von St. Gallen her mehrere der frühsten Zellen- und Kirchenstiftungen. Konstanz war von Anfang an das dem Bezirke vorgesetzte Bißthum; so lange Archidiaconate bestanden, gehörte er zum A. Allgau. Die Pfarreien waren unter nachstehende Landkapitel vertheilt.


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_104.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)