Seite:Oberamt Wangen 155.jpg

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Deuchelried; die Bewohner der Markungen Beutelsau, Epplings, Gießen, Grub und Offlings jedoch sind Filialisten von Wangen, wohin sie auch schulpflichtig sind. Die 30 Markungen ergeben sich aus folgender Aufzählung, wobei nur zu bemerken ist, daß Endesbach nicht eine eigene Markung ausmacht, sondern der Markung Bach zugetheilt ist.

  • 1) Deuchelried, kath. Pfarrweiler, eine starke Viertelstunde nordöstlich von Wangen an der Vicinalstraße nach Ratzenried und Eisenharz, mit 76 Einw. Auf der Markung liegen weiter die Parzellen: a) Gries, Hof mit 7 Einw., b) Geiger, Hof mit 7 Einw., c) Riedhof, Hof mit 5 Einw.

Deuchelried liegt etwas hoch, von kleinen Hügeln und Tannenwäldchen umgeben, und bietet mit seinem spitzen Kirchthurm eine freundliche Ansicht. Eine ergiebige Quelle liefert dem Ort und der nahen Stadt Wangen vorzügliches Trinkwasser. Die Pfarrkirche zum heil. Petrus ist ungefähr 200 Jahre alt und fällt gut ins Auge. Die alte Kirche, welche an ihrer Stelle stand und von welcher der Thurm noch vorhanden ist, scheint im Jahr 1265 erbaut worden zu seyn, wie aus dieser an der Sakristeithüre eingehauenen Jahrzahl geschlossen werden will. Einen eigenen Pfarrer hatte übrigens die Gemeinde in früheren Zeiten nicht, wenigstens war sie seit dem Jahre 1506, wo die Kirchenstelle von dem Stift St. Gallen an Wangen kam, der Stadtpfarrei als Filial zugetheilt. Im J. 1728 aber wurde in Deuchelried ein eigener Pfarrvikar aufgestellt, und endlich im J. 1823 das Pfarrvikariat von der Pfarrei gänzlich getrennt und zu einer selbstständigen Pfarrei erhoben. Als Filialien sind ihr von der Gemeinde Wangen der Durrenberg, und von der Gemeinde Eglofs Geradsreute und Goldbach zugewiesen. Das Patronat ist königlich. Die vereinigte St. Peter- und U. L. F. Pfarrkirchenpflege hat an Vermögen 17.979 fl. Aktivkapitalien, 6312 fl. 20 kr. Grundzinskapitalien, 2607 fl. 45 kr. Gülthaberkapitalien, zusammen 26.299 fl. 5 kr.; auch 231/2 Morgen Nadelwald, was an Einkünften zusammen abwirft 1128 fl. Dafür liegt ihr die Baulast der Pfarrkirche, und des Pfarr-, Schul- und Meßnerhauses ob.

  • 2) Ahegg, Hof mit 8 Einw., nebst a) Aheggberg, Hof mit 8 Einw., und b) Brenner, Hof mit 5 Einw., links von der Straße nach Leutkirch.
  • 3) Ausleute, Weiler mit 13 Einw.
  • 4) Bach, Weiler mit 11 Einw., gehörte früher zu Ratzenried, und kam im J. 1589 durch Tausch an Wangen. Eine kleine Feldkapelle zur Privatandacht wird von den Umwohnern erhalten.
  • 5) Beutelsau, Hof mit 11 Einw., nebst a) Schwarzerhasen, Hof mit 10 Einw., b) Sägmühle mit 1 Einw., und

Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_155.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)