Seite:Oberamt Wangen 229.jpg

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einen Tausch zwischen Abt Bertold und Heinrich, Rektor der Kirche zu Menelzh., der dem Kloster einige Leibeigene gegen die Einkünfte aus einem Gute in Rohrdorf und einem in Menelzh. abtritt. 1467 wird die Pfarrei dem Kloster inkorporirt und von diesem aus versehen. Nach der Sekularisation besorgte ein Exkonventual bis zum J. 1812 die Pfarrstellen. Den 13. März 1813 kam eine Übereinkunft mit dem Patron, Grafen von Quadt, zu Stande, wonach der Graf zur Erbauung des Pfarrhauses den Bauplatz unentgeldlich abgab, die Gemeinde aber den Neubau desselben und die künftige Baulast übernahm. In denselben Vertrag hat der Graf der restaurirten Pfarrei eine Kompetenz von 500 fl. sammt 5 Morgen Gütergenuß ausgeworfen; welchen Gehalt 1833 die Gemeinde durch einen jährl. Beitrag von 40 fl. zu erhöhen sich verbindlich machte. Für den Pfarrsprengel (Mark. Menelzhofen und Haubach) besteht eine Schule. – Über den Bergbau auf Braunkohlen im Menelzhofer Berg s. oben.

  • 9) Neuhaus, Hof mit 4 Einw. Hieher bezieht sich ohne Zweifel eine Tettnanger Urkunde d. d. 30. Nov. 1435, nach welcher Burkhard von Ellerbach das Schloß, ehemals Niuvesulzberg, jetzt das Niuvehus genannt, das mit seinen Zugehörden Stift Kemptisches Erblehen sey, und ihm zugefallen, auf seine Söhne überträgt. 1479 kauft das Kl. Isny ein Gehölz in Neuhaus. Auf einem isolirten kleinen Hügel steht das noch jetzt in seinen Grundmauern wohl erhaltene Schlößchen, von einem Fischer bewohnt, mit einer Kapelle, welche das gräfl. Rentamt in Isny zu unterhalten hat, und in welcher jährlich einige Messen gelesen werden.
  • 10) Ratzenhofen, Weiler (sammt Furtwies) mit 81 Einw., nebst a) Burg, Weiler mit 11 Einw, b) Lochter, Hof mit 2 E., c) Schleifertobel, Hof mit 8 Einw., d) Waidach, Weiler mit 10 Einw. Über die von Manchen vermuthete Römerburg bei dem W. Burg ist oben (S. 111) das Nöthige gesagt worden. Ratzenhofen wird schon 907 genannt, wenn man mit Neugart (DCLXV.) Racenhovan statt Pacenhovan lesen will. Eben so lassen wir dahin gestellt, ob das Ratineshoven einer Urkunde vom J. 826 (Neug. CCXXVII.) hier zu suchen ist. 1168 erhält das Kl. Isny hier einen halben Hof. Weitere Erwerbungen machte das Kloster hier erst 1709 und 1713. Einen Antheil an dem W. Burg erhält das Kl. 1450 schenkungsweise.
  • 11) Schweinebach, Weiler mit 35 Einw., nebst Ziegelstadel, Hof mit 8 Einw., an der Landstraße von Bregenz und Wangen nach Isny, durch diese Straße, welche die Landesgrenze bildet, so getheilt, daß 4 Höfe zu Bayern gehören. In früherer Zeit hatte die Stadt Isny hier ein Leprosenhaus.
  • 12) Unterried, Weiler mit 12 Einw., auch Ried genannt, an

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Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_229.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)