Seite:Oberamt Wangen 251.jpg

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Früher war Hinznang ein Filial der jetzt bayerischen Pfarrei Frauenzell; im Jahr 1812 wurde dieser Verband aufgehoben, und für Hinznang, Isgazhofen, Emmerlanden und Winterstetten, welche beiden letzteren Filialien von Urlau, nachher aber wie ersteres von Friesenhofen, gewesen waren, die Errichtung einer eigenen Pfarrei beschlossen, welche aber erst 1834, in welchem Jahr die bischöfliche Errichtungsurkunde ausgefertigt wurde, zu Stande kam. Im Jahr 1832 wurde die Pfarrwohnung von freiwilligen Beiträgen der Gemeindeangehörigen gebaut. Das Patronat über Frauenzell und Hinznang übte bis 1806 das Hospital Leutkirch; das über Hinznang ist somit königlich. Der Kirchenfonds hat nur 1700 fl. Kapitalien und 15 fl. 28 kr. jährliche Grundzinsen. Mit der Pfarrei ist ein Widdumgut verbunden. Die Zehnten von Winterstetten und Emmerlanden sind gegen eine Entschädigungssumme von 3000 fl. Kapitalien von Urlau an Hinznang gebracht worden.

  • 4) Isgazhofen, Weiler mit 17 Einw., nebst Hitzenlinde, Weiler mit 11 Einw.
  • 5) Schmidsfelden, Weiler mit 15 Einw., an der Vereinigung der Kirchnach (aus dem Bayerischen) mit der Eschach, mit einer Kapelle ohne regelmäßigen Gottesdienst. Balthasar Schmid legte hier 1720 eine Glashütte an, welche seine Nachkommen, die jetzigen Herrn von Schmidsfeld, die dem Ort ihren Namen gaben, zu einer ansehnlichen Blüthe emporhoben. Man fabrizirt hier weißes und grünes Hohlglas aller Gattungen, eben so weißes und halbweißes Tafelglas von verschiedener Größe. In der Fabrik arbeiten 26 Personen, darunter 14 eigentliche Glasmacher. Potasche und Glaubersalz für den Fabrikbedarf werden aus Bayern bezogen. Neben dieser Fabrik betreibt der gegenwärtige Besitzer auch bedeutende Feldökonomie.


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Nicht unter unmittelbarer Verwaltung in administrativer und polizeilicher Beziehung steht, sondern dem k. fürstl. Waldburg-Wolfeggschen (theilweise mit Waldburg-Wurzach gemeinschaftlichen) Amt Wolfegg zugetheilt ist die sogenannte


Vogtei Kißlegg.


Es besteht diese aus der zwischen Wolfegg und Wurzach getheilten Herrschaft Kißlegg (Gem. Emmelhofen, Immenried, Kißlegg, Sommersried und Wiggenreute) und der Wolfegg allein angehörigen Herrschaft Praßberg-Leupolz (Gem. Praßberg), und bildet als ein geschlossenes Ganze das nördliche Drittel des Oberamtsbezirks mit 3943 Einw. In gerichtlicher Beziehung steht die Vogtei unter


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_251.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)