Seite:Oberamt Welzheim 009.jpg

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darin miteinander überein, daß sie weit- und manchfaltig verzweigt sind und im Kleinen mehr den Charakter von Rinnen und Schluchten mit mehr oder minder schroffen Gehängen an sich tragen, im Großen sanfter abfallende, nicht selten wellig gerundete Wände besitzen; auf einem dieser Vorsprünge liegt das Kloster Lorch.

Letzteren Charakter trägt zum Beispiel das Hauptthal unseres Bezirks, das Remsthal, welches in der Richtung von Osten nach Westen den Bezirk von Sachsenhof bis Plüderhausen durchschneidet, links vom Schurwalde, rechts vom welzheimer Walde begrenzt ist, verschiedene Krümmungen und Weitungen bildet und nicht viel über 3 Stunden weit im Oberamt verläuft, während seine Breite im Durchschnitt 1/81/4 Stunde beträgt. Die bedeutendsten Ausweitungen finden sich unterhalb Lorch bei dem sogenannten Maierhof und bei Plüderhausen. Die vorerwähnten waldigen Bergwände sind vielfach markirt durch Seitenthälchen, von welchen sie durchschnitten sind. Von Plüderhausen an wird das bis dahin beengte und mit Wald bekränzte Thal freundlicher und mehr und mehr kultivirter; denn bei Waldhausen beginnt der Weinbau.

Die hierher gehörigen Seitenthäler sind:

a. Auf der linken Seite:

Das Salach- oder Beutenbach-Thal, östlich von Wäschenbeuren und am Fuß des Hohenstaufens mit mehreren Rinnen beginnend und beim Reichenhof in das Remsthal einmündend. Das Lenglinger-Thal, in derselben Richtung 1/4 Stunde östlich in das letztere eintretend. Das Aichenbach- oder Schützenbach-Thal, nördlich von Ober-Berken gelegen und unterhalb Plüderhausen in das Remsthal gelangend. Hier mag auch des im Rücken von Unter-Kirneck beginnenden, hauptsächlich dem Oberamt Göppingen angehörenden, Marbachthals und Krettenbachthälchens Erwähnung geschehen, welche allein es sind, die ihre Gewässer der Fils zuführen und nur eine kleine Strecke weit im Oberamte verlaufen.

Die übrigen von der wäschenbeurer Anhöhe gegen das Remsthal zuführenden Gesenke bestehen in wenig markirten kurzen, meist bewaldeten Einschnitten und Furchen der Thalwand, welche hier überall ziemlich schnell und steil abfällt.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 009. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_009.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)