sind theils aus Schöpf- oder Zieh-Brunnen, theils auf die in den benachbarten Einschnitten meist reichlich fließenden Quellen oder Bäche angewiesen.[1] Die Beschaffenheit des Brunnenwassers ist im Durchschnitt gut, indem dasselbe nur wenig kohlensauren Kalk und nirgends eine erhebliche Menge Gyps enthält. Eine Ausnahme machen die Brunnen der Hochebene, welche daher etwas Hartes haben und zum Trinken minder angenehm sind.
Mineralquellen sind im Bereich des untern Lias und des oberen Keupers im Allgemeinen sparsam verbreitet und höchst selten von Bedeutung. Dieß macht sich auch in unserem Bezirke geltend.
Das sogenannte Thierbad, etwas unterhalb Welzheim, im Leinthal gelegen, ist ein schwach salinischer Säuerling, aus dem obern Keupersandstein entspringend, welcher früher in großem Ruf stand und mit einer Badeinrichtung versehen war, auch jetzt noch von den Einwohnern der Umgegend zum Theil mit Nutzen gegen verschiedene Krankheiten, namentlich des Unterleibes, gebraucht wird und gelind auflösende Kräfte besitzt. Das Wasser enthält, außer ein wenig freier Kohlensäure, nach der Analyse des Herrn Prof. Sigwart
Kohlensaures Natron | 0,16 |
Schwefelsaures Natron | 0,15 |
Salzsaures Natron | Spuren |
Schwefelsaures Kali | 0,15 |
Kohlensauren Kalk | 1,00 |
Schwefelsauren Kalk | Spuren |
Kohlensaure Bittererde | 0,70 |
Salzsaure Bittererde | Spuren |
Kieselerde | Spuren |
Summe der fixen Stoffe | 2,16 |
- ↑ Vergl. landwirthschaftliches Correspondenzblatt 1839, 2. Bd. S. 184 u. s. f.; Auszug aus einem Gutachten des Herrn Dr. Bruckmann. Ebendas. über die Möglichkeit, an verschiedenen Orten des Bezirkes artesische Brunnen zu erbohren.
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 013. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_013.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)