Seite:Oberamt Welzheim 134.jpg

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Ende derselben vorhanden ist. Ein Lagerbuch von 1614 zählt deren 9 auf, wovon einer 11 Morgen groß war.

Ein hübscher Punkt ist im „Thann“; ein beliebter Spaziergang.

Die nachgenannten, zur Gemeinde Welzheim gehörigen, Parcellen liegen auf der vorerwähnten Hochfläche des welzheimer Waldes. Der Gemeindebezirk ist von Süden nach Norden von der Lein durchschnitten und hat in dieser Richtung eine Länge von 2 Stunden; seine Breite beträgt aber an manchen Stellen nur eine halbe Stunde. Südlich und westlich ist er mit Wald begrenzt und vielfach von Buchten durchschnitten. Nach Rudersberg ist er der bevölkertste. An Wasser fehlt es nicht; jeder Weiler und Hof ist damit versehen. Der höchste Punkt nächst Welzheim ist Lettenstich. Das Hauptprodukt dieser hohen Gegend ist Holz und Flachs. Der letztere gedeiht hauptsächlich in Eckartsweiler und Gausmannsweiler ausgezeichnet. Durchschnittlich kostet 1 Morgen Acker 160 fl., Garten 300 fl., Wald 350 fl. Die Äcker sind sogenannte Wechselfelder, welche bei der sehr ungünstigen Beschaffenheit des Bodens in 8 Jahren nur einmal mit Winter- und zweimal mit Sommer-Früchten angebaut werden können und in den übrigen Jahren brach liegen bleiben. Es gibt sogar auch Äcker, welche in 9 bis 15 Jahren nur dreimal gebaut werden; welches zumal bei Wohlbegüterten der Fall ist. Über die Stallfütterung s. oben S. 125. Anerkennung verdient die Landwirthschaft in Gausmannsweiler; ebenso in Eberhardsweiler. Bei der Laufenmühle ist der S. 49 gedachte Keuper-Sandsteinbruch. Die Gewerbe sind höchst unbedeutend und nur 4 Mahl-, 8 Säg- und 1 Loh-Mühlen erwähnenswerth. Der Holzhandel dagegen ist von Bedeutung. Der Gemeindebezirk ist von Breitenfürst aus von der bei der Stadt Welzheim erwähnten Straße durchschnitten, welche sich bei der Obermühle in zwei Äste theilt, deren einer kunstmäßig gebaut und erhalten, in nordöstlicher Richtung nach Gaildorf und Hall, der andere aber, bis jetzt noch in schlimmer Jahreszeit kaum fahrbar, in nördlicher Richtung nach Kaisersbach führt.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_134.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)