Seite:Oberamt Welzheim 152.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Durchschnittlich ist der Preis von 1 Mrg. Ackers 100–200 fl., Garten 200–300 fl., Wiesen 150–250 fl., Waldes 200 bis 300 fl. Die Äcker werden beinahe überall flürlich gebaut. Die Thalorte haben bessern Boden und mehr Feld und gehören zu den wohlhabenderen; durchschnittlich wird nur vierfach geerntet. In Lenglingen und Pfersbach sind größere Gutsbesitzer. Die übrigen Orte sind größtentheils wenig bemittelt. Die Farrenhaltung liegt theils einzelnen Güterbesitzern, theils einigen Orten ob. Nach dem Herbste wird noch ausgetrieben. Der Verkehr mit Gmünd ist in dem ganzen Bezirke von Bedeutung. Ausgeführt werden Vieh und Flachs. Von Wasserwerken ist nur eine Sägmühle vorhanden.

Der Bezirk gehört in das Forstamt Lorch. Die Zehenten stehen, wo nichts Anderes hienach bemerkt ist, wegen des Klosters Lorch dem Staate zu. Einige Rechte und Gefälle zu Radelstetten gehören zu dem Rittergute Wäschenbeuren. An denen des Staates hat die Gemeinde seit 1817 für 2678 fl. 56 kr. abgelöst. Die Parcellen 1–4, 6, 9 bis 12, 14, 15 und die Evangelischen in 8 und 13 sind nach Lorch, die Parcellen 5 nach Alfdorf und 7 nach Hohenstaufen eingepfarrt. Die Katholiken von 8 gehören zur Kirche Muthlangen, die von 10 zu der nach Gmünd und die von 2 und 11 zu jener nach Wäschenbeuren. S. auch unten Wetzgau. Schulen sind in Groß-Deinbach und Wetzgau. Die Thalorte halten zu den Schulen in Gmünd, Unterkirneck, Maitis und Hohenstaufen, beide letztere im Oberamt Göppingen.

Der Gemeindebezirk wurde aus Haselbach, Pfersbach, Sachsenhof und Waldau, welche bis 1803 ganz, und aus einem Theil von Groß-Deinbach, Wetzgau und Wüstenrieth, welche bis dahin theilweise zum Gebiete der Reichsstadt Gmünd gehörten, eines Theils, und dann aus den andern Antheilen von Groß-Deinbach, Wetzgau und Wüstenrieth, sowie aus den übrigen, bis dahin zum Stabe Lorch gehörig gewesenen, Parcellen der Gemeinde andern Theils, 1811 gebildet und

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_152.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)