Seite:Oberamt Welzheim 155.jpg

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Grenzkastelles gestanden. Vielleicht ein Überbleibsel der Burg der Herren von Thainbuch. Von ihnen finden wir: „Conradus de Thainbach“ als Zeugen in der Urkunde der Kaiserin Irene, welche sie 1208 auf Hohenstaufen ausstellte. Später siedelten sie nach Gmünd über, wo wir 1384 und 1400 einen „Ulrich von Thainbuch“ als Städtmeister treffen.

5) Haselbach, oder Haselbachhaus, Hs. mit 7 kath. Einw., liegt mehr nördlich am Haselbach, von dem zur Gemeinde Alfdorf gehörigen Weiler Haselbach nur durch einen Bach getrennt. Der Ort liegt auf der Markung von Wetzgau und theilte stets alle Verhältnisse mit diesem.

6) Klein-Deinbach, W. mit 118 Einw., worunter 37 kath. Die Lage des Ortes ist wie die des nahen Hangen-Deinbach, doch auf einem nahen Gebirgsvorsprunge, der das von Groß-Deinbach in nördlicher Richtung herabziehende Seitenthälchen begrenzt. Die Zehent- und grundherrlichen Rechte sind zwischen dem Staate und den Nachfolgern des Domstiftes Augsburg getheilt. Conrad der Malse von Husen (Rechberghausen) verkaufte 1329 dem Kloster Lorch um 38 Pfd. Heller eine Hube in „Clain Tainbach.“ Ein anderes Gut kaufte dasselbe 1572 von einem Bauern, der es bis dahin als ganz frei und keiner Obrigkeit unterworfen, besessen hatte. Drei weitere Güter gehörten einer augsburgschen Stiftspfründe in Lorch. Auch die Stadt Gmünd hatte hier zwei Güter, die sie, bis dahin in die Waibelhub gehörig, 1556 von den Schenken von Limpurg erworben. S. auch Groß-Deinbach.

7) Lenglingen, früher Legnang und Legnath, W. mit 63 evang. Einw., liegt links der Rems auf dem Gebirge, welches den Fuß des nahen Hohenstaufens bildet, 21/2 St. von Großdeinbach. Der große und kleine Zehente steht theils der Pfarrei Straßdorf, OA. Gmünd, theils dem Staat zu. An dem hübschen Ort führt die Straße von Staufen nach Gmünd vorüber. Der Boden ist sehr gut und die Einwohner sind wohlhabend. Bis zur Reformation Filial von Straßdorf wurde der Weiler nun nach Hohenstaufen eingepfarrt. Er ist eine alte Besitzung des Klosters Lorch und bestand aus 5 Lehengütern. Der Abt machte 1478 eine „Ordnung der Bauerschaft“ dieses Ortes, wodurch der Verwüstung der gemeinen Hölzer Einhalt gethan und bei Strafe von „4 Schff. Habern vnd 2 Barchet Tücher“, dem Abt verfallen, das Offenhalten der Wiesen, so lange sie nicht im Banne sind, befohlen wurde.

Auf der Markung lag noch 1680 ein Weiher. Über das Bergwerk, das früher hier betrieben worden s. oben S. 48.

8) Pfersbach, früher Pfärisbach, auch Pferisbach, W. mit 109 kath. Einw., liegt auf der Hochstraße (oben S. 5) nördlich

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_155.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)