Seite:Oberamt Welzheim 204.jpg

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von Wöllwarth 1389–1399. XIV. Johannes von Schechingen 1399 bis 1412 oder 1416. XV. Wilhelm Schenk von Arberg 1412 oder 1416–1441. XVI. Volkard III. von Schechingen 1441–1460. XVII. Nicolaus Schenk von Arberg 1460–1477. XVIII. Jodocus Winkelhofer von Ulm 1477–1480. XIX. Georg Kerler 1480 bis 1510. XX. Sebastian Sitterich 1510–1525 oder 1526. XXI. Laurentius Autenrieth 1526–1548. XXII. Benedikt Rebstock 1548 bis 1563.

Was endlich die Güter und Einkünfte des Klosters betrifft, so floßen diese zunächst von den Leibeigenen, womit schon die Stifter, namentlich K. Conrad III. (oben S. 198), sowohl das Kloster als das Stift beschenkt hatten. Herzog Friedrich, des letztern Sohn, nimmt 1166 die Frau eines bambergischen Ministerialen, welche zur Stiftskirche Lorch gehörte, unter seine Ministerialen auf und schenkte dagegen der Kirche 4 Leibeigene (Lang Regesten I. 261). Die Brüder Rudolph und Cuno von Vtinkofen »contulerunt 1162 filios et filias cujusdam Razin, quos hereditario jure possederant, ecclesie nostre S. Marie«;[1] 1194 übergibt Dominus Gotefridus de Scharphenberch sieben Menschen »cum omni posteritate eorum in altare S. Marie, ea ratione, ut tam viri quam mulieres annuatim duos persolvant nummos et de cetero ab omni infestatione liberi ac securi permaneant.« Graf Ulrich von Berg, genannt von Schelklingen, und Heinrich sein Sohn schenkten 1313 einige Leibeigene mit deren Nachkommen „vff vnser Frawen Altar zu Lorch zum Kloster ledecliche vnd frilich.“ Nach Crusius ergab sich noch 1450 eine Frau von Giengen, mit ihren Kindern, in ewige Leibeigenschaft des Klosters. Diese Leibeigenen wurden zur „Familie“ des Klosters gerechnet und gehörten zunächst zu der cimba oder timba aurea, oder „güldenen Scheibe,“ worin die kostbarsten Reliquien aufbewahrt waren, indem sie, wie aus den ebenbemerkten Beispielen zu ersehen, entweder dem Hauptaltare geschenkt worden waren, oder sich selbst dahin ergeben hatten; »prout« - sagt die Handschrift – »ab antiquis temporibus multi liberi homines . . . devotione ad beafissimam Dei genitricem se nostro


  1. So in der Originalurkunde selbst. Die oft gedachte Handschrift bemerkt aber: »Sed Dominus Cuno filias duas sibi attinentes, Hadwigam videlicet et Hildiburgem. tradidit domino suo duci Friderico, ea conditione, ut ipse eas cum omni prosperitate earum contraderet S. Marie et loco nostro. Qui predictus dux tradidit eas in manus duorum liberorum, Manegoldi de Laichingen et Gumberti de Spelte, ut ipsi vice sui libera traditione delegarent eas S. Dei genetrici Marie et ecclesie nostre, eo pacto, ut annuatim tam masculus quam femina duos denarios loco nostro pro censu solvcrent et de cetero ab omni molestatione liberi permanerent«.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_204.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)