Seite:Oberamt Welzheim 218.jpg

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von Pfahlbronn gelegen. Der große und der kleine Zehente – ersterer vom Kloster Lorch, letzterer von der geistlichen Verwaltung Schorndorf her – und 61/2 kr. für den Heuzehenten stehen dem Staate zu; die Grundgefälle dagegen beziehen die Grafen von Pückler, da der Hof, der 1806 unter württembergische Hoheit kam, zu dem limpurg-sontheim-gaildorfschen Landesantheil gehörte. Die Felder dieses ansehnlichen, mit hübschen Bauernhäusern besetzten, Gutes sind wohl bestellt, und das Obst geräth auffallend gut. Viel besuchte, gute Weinwirthschaft. Die Aussicht ist sehr schön und ebensoweit gegen die Alp, wie auf der Eselshalde, gewährt aber ein etwas verändertes Bild. – Der Name des Ortes rührt von dem hier vorüberstreichenden Römerwall, auch „Hag“ genannt, her. Agta von Baldeck, Walters von Urbach Wittwe, erhielt 1467 den „Hof zum Hage, sammt der Gerechtigkeit des Hofs zu „Kombach“ oder Kiennebach und einen Vogtschilling zu Breitenfürst, tauschweise von Graf Ulrich von Württemberg (s. auch Waldenstein). Die Schenken von Limpurg erkauften dann den Hof im J. 1483 von Wilhelm von Urbach um 220 fl. Derselbe gehörte bis 1713 in das Amt Welzheim und war schon 1555 in zwei Theile getheilt. Einer derselben wurde später noch weiter zertrennt, woraus dann zu Anfang des 18. Jahrhunderts Haldenhöfle, Haselhof und Schenkhöfle gebildet wurden. – Aus den Lagerbüchern erhellt, daß früher 11/2 Morgen Weinberg hier war und die Schweinzucht in der Umgegend ziemlich bedeutend betrieben ward. Auch befand sich zunächst am Haghof vor 300 Jahren eine Glashütte.

12) Hagmühle, Mühle mit 12 evang. Einwohnern, liegt 1/4 Stunde nördlich von Haghof, im Leinthälchen. In den großen Zehenten theilen sich der Staat und die Grafen v. Pückler, und in den kleinen jener und die Pfarrei Welzheim (nun auch der Staat). Die übrigen grundherrlichen Gefälle stehen, aus dem S. 210 angegebenen Grunde, den Grafen von Pückler zu. Die Felder sind etwas geringer als auf dem Haghof. „Heinz von Reinhartz, zum Reinhartz gesessen,“ verkauft 1438 den Pflegern der Kirche zu Gebenweiler die Hagmühle um 29 fl. für frei und eigen; für ihn siegelt der Abt von Lorch, den er seinen gnädigen Herrn nennt. Nach Prescher erwarb Schenk Albrecht von Limpurg die Mühle mit Breitenfürst, und sie theilte nun alle Schicksale mit Haghof.

13) Haldenhof, Hof mit 14 evang. Einwohnern. An dem südlichen Abhang des Gebirges über dem walkersbacher Thälchen, 1 Stunde westlich von Pfahlbronn gelegen. Die Zehent- und übrigen grundherrlichen, sowie auch die früheren staatsrechtlichen Verhältnisse, wie bei Haghof. S. dort.

14) Haselhof, früher auch das kleine Haghöflein, Hof mit 18

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_218.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)