Seite:Oberamt Welzheim 219.jpg

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evang. Einwohnern, liegt zunächst am Haldenhof, nur etwas östlicher. Auch dieses kleine Höfchen theilte alle Verhältnisse mit Haghof S. dort.

15) Höldis, auch Heldis und früher Heldes, liegt links der Lein, auf der Bergebene, in welche westlich der Eisenbach und östlich der Mettelbach einschneidet, 1/2 Stunde östlich von Pfahlbronn. Der große und kleine Zehente steht, von dem Kloster und Stifte Lorch her, dem Staate und den Nachfolgern des Domstiftes Augsburg zu; die Rechte und Gefälle der Standesherrschaft Limpurg-Sontheim-Gaildorf ruhen auf 3 Lehengütern. Auch der Staat hat Grundgefälle.

Schöne Aussicht über Alfdorf hin gegen die Alpwand. Große Markung und wohlhabende Einwohner. Auch hier bestand ein Condominat. Der Ort gehörte zur Waibelhub (oben S. 107) und in die Pfarrei Lorch, und Limpurg hatte seit der Erwerbung der Waibelhub Rechte hier. Durch Tausch mit Gmünd erwarb Limpurg 1556 weiter 3 Lehen und ein eigenes Gut, die Württemberg zu Lehen gemacht wurden. Sodann besaß das Kloster Lorch 2 Höfe, wovon einer 1422 vom Hospital Gmünd erworben worden war. Ferner erwarb Graf Eberhard von Württemberg 1380 von P. Ziselmüller die Hälfte eines Gutes, dessen andere Hälfte dem Heiligen von Welzheim gehörte. Endlich war ein freier Hof hier, der nur einen Schirmschilling dem Forstamt Schorndorf reichte. Dieses und ein weiteres freies Gut unterwarf Limpurg seiner Vogtei. Die lorchschen Güter gehörten ins Amt Pfahlbronn. Die limpurgschen Allodien kamen 1806 unter württembergische Hohheit.

16) Krähenhof, Hof mit 14 evang. Einwohnern, liegt auf einem waldigen Hügel, südöstlich zunächst bei Eselshalden, an der Grenze des Oberamts Schorndorf. Dieses geringe Gütchen reicht alle Grundabgaben dem Staat, wurde 1722 auf Waldboden angelegt und gehörte in das Amt Ober-Urbach, Oberamts Schorndorf.

17) Langenberg, Weiler mit 46 evang. Einwohnern; liegt am südlichen Saume einer kleinen Bergfläche, die sich westlich von Welzheim über dem Wieslaufthal erhebt, 2 Stunden von Pfahlbronn; der Staat bezieht fast alle Gefälle. Gegen Osten eine freundliche Aussicht. Die nicht unbedeutende Markung läßt auch eine erwünschte Viehhaltung zu. Der Ort bestand aus 3 württembergischen Lehen, weiche, als frühere Zugehör von Waldenstein, zum Amte Rudersberg gehörten, und aus einem dem Heiligen zu Steinenberg zugehörigen Lehen, worüber das Kloster Adelberg die Obrigkeit hatte.

18) Leinecksmühle, Mahl- und Säg-Mühle mit 8 evang. Einwohnern. Liegt im Leinthale, an der Lein, von Alfdorf und Pfahlbronn je 1/2 Stunde entfernt, und gehört zur Kirche und Schule in Alfdorf. Alle Zehenten und andere Grundgefälle bezieht, wegen

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_219.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)