Seite:Oberamt Welzheim 224.jpg

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einem südöstlichen Hügel des Voggenwaldes, welchen nordwestlich der Gelbbach[ws 1] und östlich die Roth begrenzt, 11/4 St. von Pfahlbronn gelegen. Die Zehenten stehen wegen des Klosters Lorch, die übrigen Grundabgaben wegen des Klosters Adelberg dem Staate zu. Der Ort bildet bei seinem waldigen Hintergrund eine malerische Gruppe vom Leinthal herauf. Die Markung ist groß, der Wohlstand aber mittelmäßig, da mehrere Häusler vorhanden sind. Der Ort bestand noch 1700 aus einem Hof, der später in 3 Lehen aufgelöst wurde. Er gehörte dem Kloster Adelberg und in dessen Amt Kaisersbach.

28) Vorderhundsberg, Weiler mit 58 evang. Einwohnern. Auf derselben Bergfläche, wie Taubenhof und Langenberg, auf dem östlichen Gebirgsabhange, 13/4 St. von Pfahlbronn gelegen. Die Zehenten stehen wegen des Klosters Lorch dem Staate zu. Die nicht zu kleine Markung begünstigt die Viehhaltung; die Felder sind gut. Auch hier war die Vogtei und Grundherrlichkeit getheilt. Württemberg hatte 3 in das Amt Oberurbach gehörige Güter, wovon eines, als Freigut, nur einen Schirmschilling reichte; ein Lehen hatte das Kloster Lorch, ein anderes gehörte dem Heiligen zu Rienharz und zwei andere standen der Frühmeßpfründe Welzheim zu. Diese gehörten in das Amt Pfahlbronn. Die Hohheit über den ganzen Ort gehörte zum Amte Rudersberg. Hier wurde schon 1430 Obst gebaut. Auf der Markung liegt ein 3/8 Mrg. großer See.

29) Webersgehren, Haus mit 11 kath. Einwohnern. Auf dem Walde an der Lein, an der Grenze gegen das Oberamt Gmünd, nordöstlich, 11/4 St. von Pfahlbronn gelegen. Eine neuere Ansiedlung.


8. Gemeinde Plüderhausen,
bestehend aus 9 Parcellen, mit 2156 Einwohnern.

Die Bestandtheile des Gemeindebezirkes gehören theils der Höhe des welzheimer Waldes, theils dem südlichen Abhange desselben und theils dem Remsthal an, indem er bei einer Länge von etwa einer Stunde zwei Stunden breit ist. Schautenhof liegt an Höchsten. Das bei Waldhausen verengte Remsthal breitet sich bei Plüderhausen kräftig aus; die linke Hügelreihe ist mit jetzt vorherrschendem Laubholz, die rechte mit Reben bestockt; die Höhen aber sind von Tannen eingenommen. Die Rems, welche den südlichen Theil des


Anmerkungen [WS]

  1. Korrektur nach Beschreibung des Oberamts Hall S. 327: Der S. 224 genannte Bach heißt nicht Geltbach, sondern Gelbbach.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_224.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)