Seite:Odenwald (Grimm) 069.jpg

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liegen. Bis hierher ist das Thal anmuthig und bietet mannichfaltige überraschende Parthieen. Unterhalb wird es etwas einförmiger, wozu die Region des Sandsteins, in die man hier schon eingetreten ist, das Ihrige beiträgt. Die Schönmattenwager Sandsteine sind wegen ihres dauerhaften Gefüges beliebt, und werden bis an die Bergstrasse als rohe Steinhauerarbeit verbracht.

Bei Heddesbach wendet sich das Thal nach Südwesten, und hier wird die Laxbach gewöhnlich Schwarzbach genannt. In der Gemarkung dieses Dorfes befindet sich die ganz zerfallene Burg Harfenberg, die der Familie von Steinach gehörte, und einer Linie derselben den Beinamen gab. So kommen im J. 1225 die beiden Brüder Konrad von Steinach und Blicker von Harpfenberg vor. Nach dem Erlöschen dieser Seitenlinie fiel die Burg samt der Vogtei über das Dorf Heddesbach der Pfalz zu.

Von hier aus führt der Bach eigentlich den Namen Laxbach, Kerbenbach, oder auch Lax in der Kerbe. Er zieht durch ein langes und keine Krümmungen machendes Thal über das Dörfchen Langenthal nach dem Neckar hinab, in den er sich bei Hirschhorn ergiesst, nachdem er kurz vor seinem Ausflüsse noch die von dem Dorfe Finkenbach herabkommende Finkenbach aufgenommen hat. Längs derselben zieht die über Beerfelden herabkommende Landstrasse, welche hier das Mimlingthal mit dem Neckarthale verbindet.


Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Die malerischen und romantischen Stellen des Odenwaldes in ihrer Vorzeit und Gegenwart. Darmstadt: Carl Wilhelm Leske, 1843, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Odenwald_(Grimm)_069.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)