Seite:Ostindianische Kriegsdienste b32.jpg

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32 Der Autor wird von Batavia

Hellenbarten / welche Sie mit beyden Händen fassen; Item / Bogen und Pfeil: denn hat unter vier Mann einer ein Fähnlein / mit einer langen stahlenen Spitz / die Sie an Statt der Piquen gebrauchen; etliche sind lang / und schmahl / gleich einem Wimpel eines Schiffs / welche Ihre Triumph-Fahnen sind; andere dann sind wie eine Standarde / auch etliche zerschnidten / von zwölf oder mehr Flügeln / und sind von vielerley Farb Seiden gemacht / auch mit Silber / und Gold / von allerley Bildern gestickt / als sonderlich Ihrer Götter / deren unterschiedliche / als Ihren Jofin, neben andern Abbildungen des Teufels / auch Drachen und Schlangen.

Diese Chinesen sind auch gewapnet / von dem Kopf biß auf die Knye / tragen auf dem Haupt einen Helm / darmit Sie das gantze Haupt / und den Hals / ausgenommen die Augen / schirmen können / oben auf dem Helm ist ein Stachlichter Spitz / mit welchem Sie einen leichtlich durchstossen können.

Halten im Krieg gute Ordnung. Haben auch unter Ihrem Volck eine gute Ordnung. Ihre Officirer reiten meinstentheils / als Gelegenheit ist / zu Pferd / einer vornen an der Tropp / zwölf an beyden Seiten / und zween hinter der Tropp / die so bald mit Ihren Saibeln darunter hauen / als nur einer ein Fuß zu weichen begehrt.

Als Ich nun in die zwey Monat in Batavia gelegen / sind drey tausend Mann mit zwey Capital / und noch andern Jagt–Schiffen / nach einer Insul commandirt worden / von Batavia auf etliche sechzig / oder siebenzig / Meil Insul Engano Wegs gelegen / gegen Westen / die Insul Engano genannt / für welcher die Holländer ehedessen noch nie gewesen; Sich aber zu besorgen hatten / die Innwohner mögten auf die Schiffe / die da vorbey müsten / einmahl einen Anschlag thun / und wegnehmen. Da Wir nun erst ankamen / trachteten Wir / daß Wir etliche Wilde erlangen mögten / der Insul Condition zu recognosciren. Als Wir nun ein paar bekommen / und auf des Admirals Schiff gebracht / war niemand der Sie verstehen kunnte; um weßwillen unser Admiral beschlossen / Sie in seidene Kleider zu kleiden / und gantz betruncken wieder lauffen zu lassen / damit andere Wilde / wann Sie das seheten /

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Johann Jacob Saar: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste, Nürnberg 1672, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ostindianische_Kriegsdienste_b32.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)