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rief Görge, daß der sich unsichtbar machen kann. Hier hat die Welt ein Ende! Folge ihm, wer Lust hat, sich den Hals zu brechen. Ich mag nicht in des Teufels Küche kommen!“ – Veit hörte dies nicht; er zerarbeitete sich, seinen Streithengst zurückzuhalten. Aber er bäumte sich, warf seinen Herrn zwischen die Klippen, und stürzte der Stute nach, und in den Abgrund. Jakob erbte von ihm einen passendern stattlichen Sattel.

Seitdem wurde Jakob nie wieder bis an seine Höle verfolgt. Alle bebten vor den Schlünden zurück, in die jener sich stürzte. Ungestört beraubte er nun die Heerden der reichen Burgbeherrscher und der Klöster, zu Fuß und zu Pferde, als Teufel, oder als Nimmernüchtern verkleidet, doch immer begleitet von seinem Packan, der ihm alles zusammentrieb, oder, auf seinem Befehl, zerstreute oder zerriß. Am meisten erfuhren dies Veits Heerden, die er um die Hälfte verminderte, und dessen Hirten schon flohen, wenn sie den Feuerspeienden Teufel in großer Ferne entdeckten.

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/105&oldid=- (Version vom 1.8.2018)