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schwarze Bullenbeißer mit, die einer der weitgepriesenen Häuptlinge der Lanzknechte zur Menschenjagd abgerichtet hatte. Jakob erzählte ihnen, wozu ihn Rache gebracht habe, und staunte nicht wenig, wenn seine Söhne das Kleinigkeiten nannten, wozu er nur in der Trunkenheit Muth fand, und was er nur stotternd nachsagen konnte. Sie erzählten ihm nun, was nach damaligem Kriegesgebrauch erlaubt war, und gelobt und belohnt wurde, wo Sengen und Brennen, Rauben und Verwüsten alles Eigenthums, Morden mir der ausgedachtesten Grausamkeit, und Ausschweifung jeder Art, das Tagewerk der Lanzknechte war.

Jakob hörte ihre Erzählungen anfangs mit Schaudern, gewöhnte sich aber allmählig an die Abscheulichkeiten, und entschloß sich endlich, von seinen Söhnen aufgefordert, dies im Kleinen nachzuahmen. Friede und Kurt wusten sich bald beritten zu machen, und nach damaliger Sitte zu bewaffnen. Da alle sechs

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/108&oldid=- (Version vom 1.8.2018)