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Wütriche schwarz bekleidet waren, so nannten die Nachbaren sie: die schwarze Rotte.

Um Veit, der von dem Beinbruch wieder hergestellt war, aber es nicht wagte, seine Burg zu verlassen, weil er wuste, daß Jakob ihm den Todt geschworen hatte, ins freie Feld zu bringen, zündeten sie das Gehölz an, das seine Burg umgab. Die Flammen ergriffen auch einen Theil der äußern Gebäude. Aber Veit kam nicht, er war einige Tage vorher vor Wuth gestorben.

Nun schwuren die Räuber in ihrer Höle allen Burgbeherrschern ewige Feindschaft und Krieg. Und bald wurde die schwarze Rotte das Schrecken aller Erdelleute der ganzen Gegend. Zwar mordeten sie jetzt noch keine Menschen, aber die Heerden der Gutsbesitzer zerstreuten und würgten sie, wo sie dieselben trafen, und in ihren Kornfeldern und Forsten legten sie oft Feuer an.

Ganze Gemeinden wurden gegen die schwarze Rotte aufgeboten, aber ohne Erfolg. Lange blieb der Schlupfwinkel, der diese Nachtmenschen

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/109&oldid=- (Version vom 1.8.2018)