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so mannichfaltigen Verschmelzungen der Nationen sowohl als der Sagen, ein allgemeines Urtheil erlauben wollen) die meisten Volkssagen des nördlichen Europa sich zu den Volkserzählungen in der südlichen Hälfte unsers Erdtheils ohngefähr so verhalten, als die alte Tragödie der Griechen zu ihrer Komödie.

Die Wanderungen dieser Volkssagen sind theils für den eigentlichen Geschichtsforscher wichtig, um die Verbindung mancher oft entfernten Völker unter einander, sey es durch Sprache und Darstellungsart, oder durch Geistesstimmung, näher darzulegen, theils für den großen Ueberblick der nationellen Entwickelung des Menschengeschlechts.

Die Verfolgung der einzelnen Spuren ihrer Wanderungen, ihres Entstehens und ihres Verschwindens in verschiedenen Ländern, lehrt: daß die verschiedenen Arten von Sagen und Volkserzählungen mit dem Klima, dem mehr oder minder bewölkten Himmel, den Ebnen und Gebirgen eines Landes, dem unfruchtbaren oder

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/11&oldid=- (Version vom 1.8.2018)