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und durch die immer wiederkehrenden Entwürfe der Rache, wovon sie einzig nur sprachen, immer raubsüchtiger, blutdürstiger und tigerartiger, gleich ihren Hunden.

Sie wurden förmliche Straßenräuber, und wagten es endlich, sich auch am Tage auf den Heerstraßen zu zeigen, die durch die „goldne Aue“ führen, und jeden Vorbeireisenden, bei dem sie Geld oder Kaufmannswaare vermutheten, ohne Unterschied des Standes, zu berauben, und, bei dem geringsten Widerstande, zu ermorden. Aber dieser Eingriff in das Handwerk brachte die Raubritter, die damals rings um die goldne Aue her, auf der Quästenburg, der Rothenburg, dem Kyffhaus, der Sachsenburg u. s. w. hauseten, in Wuth. Sie verbanden sich zum förmlichen Kriege gegen die schwarze Rotte; und diese, durch Uebermacht geschreckt, sah sich genöthigt, das offenbare Rauben jenen zu überlassen.

Sie kehrten zu dem alten Kunstgriff zurück, des Nachts als Teufel zu erscheinen, und verübten,

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/111&oldid=- (Version vom 1.8.2018)