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Füßen, und ergriff siegprangend die goldne Kette, die auf dem Tisch lag, und hing sie sich um den Hals.[1]

Um sich dem Volk als Sieger zu zeigen, wankte er aus dem Gemach, und befahl sein Roß vorzuführen. Vier Knappen hoben ihn herauf; und so ritt er, unter dem Gekreisch der hinzuströmenden Menge, durch das Städtlein, um nach Klettenberg heimzukehren. – Als er durch die Vorstadt ritt, hörte er in der Kirche, dem heiligen Nikolaus geweiht, die Vesper singen. Graf Ernst, in seinem Taumel, ritt durch das offenstehende Kirchthor ein, mitten durch die versammelte Gemeinde


  1. Zur Vergleichung dieses Trinkgelags mag hier eine Stelle aus: „Beckers Geschichte der Hochmeister in Preußen (1798)“ stehen. „1351 wurde der Hochmeister Winrich von Kniprode installirt. Bei dem Ehrenmahl muste jeder Gast ein silbernes Becken mit acht Weinflaschen, die sich selbst ergossen, auf einen Zug leeren. Der wackere Trinker Veit von Bassenheim, leerte es dreimal, und ward dafür von dem neuen Hochmeister zum Schloßhauptmann befördert!“
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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/117&oldid=- (Version vom 1.8.2018)