Seite:Otmar Volcks-Sagen.pdf/125

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und die Rothenburg begränzt wird. Listig genug hatte ein Ritter des Mittelalters sich diesen Schlupfwinkel ausgesucht für Thaten, die das Licht scheuten; denn nicht leicht konnten mit Gütern beladene Wagen, die durch diesen sehr besuchten Theil von Thüringen fuhren, den spähenden Blicken des Burgherrn entgehen, der versteckt im Hintergrunde lauerte, gleich dem Ameisenlöwen in der Spitze seines Sandtrichters.

Folgende Volks-Sage erklärt das Entstehen des Namens der Quästenburg, und lehrt uns, daß auch in jenen Raubzeiten die Natur ihre Rechte behauptete.


„Einer der uralten Burgherrn hatte eine einzige Tochter. Als das Kind vier oder fünf Jahr alt war, verirrte es sich einst in dem Walde, der die Burg rings umschloß. Am

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/125&oldid=- (Version vom 1.8.2018)