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von Trompeten und Hörnern begleitet, den hohen Berg heran, der auf die Ruinen der alten Quästenburg herabsieht. Sie müssen aber, dem Herkommen nach, den ungeheuern Baum, dessen vorragende Aeste sich schon vorher abgehauen haben, blos mit den Händen den Berg heranwälzen oder heraufziehen. Oben auf dem Gipfel des Berges, welcher die Gegend beherrscht, wird dann der Baum aufgerichtet, und an einem Queerbalken ein grosser Kranz von Baumzweigen geflochten, der einem Wagenrad gleicht, befestigt, und alles ruft: „Die Quäste hängt!“ Dann wird oben auf dem Berge getanzt, welches die Hauptbelustigung ist.

Nach einigen Stunden, zieht die ganze versammelte Menge, unter weitschallender Musik, in Procession den Berg herab, und nach dem Hause des Predigers in Questenberg, den sie zu einem feierlichen Gottesdienst in der Kirche abholen, womit sich das Volksfest beschließt.

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/129&oldid=- (Version vom 1.8.2018)