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Die Leute, die ihm vor dem Dorfe begegneten, waren ihm alle unbekannt, waren anders gekleidet, und sprachen nicht so, als seine Bekannten; auch starrten ihn alle an, wenn er nach seinen Ziegen fragte, und faßten sich an das Kinn. Endlich that er fast unwillkührlich eben das, und fand, zu seinem Erstaunen, seinen Bart um einen Fuß verlängert. Er fing an, sich und die ganze Welt um sich her, für verzaubert zu halten; und doch kannte er den Berg, den er herabgestiegen war, wohl als den Kyffhäuser, auch waren ihm die Häuser mit ihren Gärten und Vorplätzen alle wohlbekannt. Auch nannten mehrere Knaben, auf die Frage eines Vorbeireisenden, den Namen: Sittendorf.

Kopfschüttelnd ging er in das Dorf hinein und nach seiner Hütte. Er fand sie sehr verfallen, und vor ihr lag ein fremder Hirtenknabe in zerrißnem Kittel, neben einem abgezehrten Hunde, der ihn zähnefletschend angrinzte, als er ihm rief. Er ging durch die Oeffnung, die

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/156&oldid=- (Version vom 1.8.2018)