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lebte, mit einer goldnen Krone auf dem Kopf, mit dem er beständig nickte, indem er die grossen Augenbraunen zusammenzog. Sein langer, rother Bart[1] war durch den steinernen Tisch, der vor ihm stand, durchgewachsen, und reichte ihm bis auf die Füße herab. Dem Bergmann verging Hören und Sehen über dem Anblick.

Endlich kam der Mönch zurück und zog seinen Begleiter schweigend fort. Die silberne Pforte schloß sich selbst wieder zu; das eiserne Thor schlug, mit schrecklichem Geprassel, hinter ihnen zusammen. Als sie den Kreuzgang hindurch wieder in die vordre Höle kamen, senkte


  1. Dieser Bart des verzauberten Kaisers, in der Sage, soll zu dem alten Sprüchwort Veranlassung gegeben haben: „Sie streiten über des Kaisers Bart, und hat ihn noch keiner gesehen.“ – Uebrigens gehört diese Sage von dem verzauberten Kaiser und seinem Bart, zu den Sagen, die viele Jahrhunderte hindurch, sehr häufig in dem Munde des Volks waren.
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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/165&oldid=- (Version vom 1.8.2018)