Seite:Otmar Volcks-Sagen.pdf/19

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Boden, und unter jenen Umgebungen, erzeugt und allgemach zu Volkserzählungen wurden, deuten größtentheils auf Lebensgenuß.

Die nördlichen Länder Europa’s zeigen uns noch jetzt, hier und da, die Ruinen von Raubschlössern, in wildem Gebirge versteckt, von Burgverlißen, von Warten, von denen der geängstete Landmann und der Städtebewohner die heranziehenden Räuber ausspähte. Und der Anblick dieser Trümmern, so wie das Gefühl der noch nicht ganz vernarbten Wunden, die jene Raubperiode dem Volke schlug, erhält noch jetzt manche der grausenden Sagen der Vorzeit.

Auch ergiebt sich aus dieser Darstellung die Möglichkeit, daß in denen Gegenden, wo noch jetzt Gesetzlosigkeit Raub und Gewaltthat herbeiführt, oder, wo die Schrecken des Sklavendienstes herrschen, wo der dürftige und unterdrückte Hüttenbewohner nur Gegenstände des Grauens um sich her sieht, nach Jahrhunderten (denn, unter dem Druck selbst gedeiht die

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/19&oldid=- (Version vom 1.8.2018)