Seite:Otmar Volcks-Sagen.pdf/192

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Mühle auf dem höchsten Gipfel des Berges zu haben, die beständig im Gange bleiben mußte, der Wind kam vom Morgen oder vom Abend, vom Mittag oder Mitternacht. Schwierig aber schien ihm doch für Menschen die Erbauung einer großen Mühle auf einer solchen Höhe, noch schwieriger die Befestigung derselben bei den Stürmen, die gewöhnliches Machwerk wie Stoppeln wegführten.

Sein immer wiederkehrender Wunsch, und die Vorstellung der Unmöglichkeit der Befriedigung gestatteten ihm weder Tag noch Nacht Ruhe. Und – bald erschien der Teufel, und bot seine Dienste an. Nach langem Dingen und Bieten, verschrieb sich ihm der Müller nach einem dreißigjährigen Leben, zum Eigenthum; und der Böse versprach dagegen, ihm eine ganz tadelfreie Mühle von sechs Gängen, auf dem Gipfel des Rammberges zu erbauen, und zwar in der nächsten Nacht vor dem Hahnenschrei.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/192&oldid=- (Version vom 1.8.2018)