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„Wir bringen unsern gnädigen Herren den Thomas-Pfennig, den Thomas-Pfennig, den Kuttenzins!“

So schreit der wilde, taumelnde Hause bei dem Zuge durch das ganze Dorf hindurch, ohne abzusetzen. Der Zug geht nach der Amts- oder Gerichts-Stube. Diese ist dann schon geöfnet, und der Justizamtmann steht da, um den Zins in Empfang zu nehmen, und einen Empfangsschein darüber auszufertigen.

Unterdeß vergrößert sich der Volkshause immer mehr. Der Bauermeister empfängt die Quittung und ein Trinkgeld (welches den Werth des jetzigen Zinses übersteigt) und hebt an zu rufen:

„Wir haben gebracht – unsern gnädigen Herren – den Thomas-Pfennig – den Thomas-Pfennig, – den Thomas-Pfennig – den Kuttenzins!“

Zahllose Stimmen schreien tausendmal dies nach. Und, unter dergleichen, nur von wildem Gelächter unterbrochnem, Geschrei geht

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/208&oldid=- (Version vom 1.8.2018)