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ihm gerade zu: „Der Hühneresser[1], Markus, sey Schuld an seinem Unglück!“

Sie erzählten ihm dann: daß sie schon zweimal, während seiner Reise nach Halle, einen Mönch auf Händen und Füßen kriechend, hinter Hartungs Scheure gesehen hätten; daß er hier, unter einem dickbelaubten Nußbaume so lange wie ein Kalb blöke, bis ihm Ilsabe durch nachgemachtes Hundegebell das Zeichen gebe, oder ihm die Hinterpforte des Hauses öfne. Probst sagte dabei: er habe Markus den Tod geschworen, weil er seinen beiden unverheiratheten Töchtern nachgehe, und der jüngsten gerade zu gesagt habe, daß er sie bald in seine Gewalt bekommen wolle. Lange wollte es Hartung nicht glauben, was seine Nachbaren gesehen und gehört hatten. Aber endlich schwur auch er Markus den Tod.


  1. So nennt das Volk in mehreren Gegenden Deutschlands diejenigen, welche die Erbenzinse, Rauchhühner u. s. w. einfordern.
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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/215&oldid=- (Version vom 1.8.2018)