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Den 20sten November rüstete sich Hartung zu einer neuen Reise, und erfuhr noch am Abend dieses Tages, daß sich Markus schon in dem Mönchenholz habe sehen lassen. Bald nach Mitternacht fuhr er von seinem Hofe. Aber kaum war er eine Stunde gefahren, als er, in einer ihm wohlbekannten Tiefe des Waldes bei Walbeck, seine Pferde angebunden stehen ließ, und zu seinen Nachbaren zurückkehrte, die schon auf der Lauer standen.

Bald hörten sie ein immer näher kommendes Blöken, und dann das beantwortende Hundegebell; und nicht lange nachher sahen sie, bei dem Dämmerlichte des Mondes, der durch Gewölk blickte, eine braune Gestalt auf Händen und Füßen, immer fort blökend, in Hartungs Haus kriechen. Nun gruben die drei Nachbaren, unter dem in einem Winkel des Hofes versteckten Nußbaum, ein Grab, und dann schlichen sie, in weiße Bettücher gehüllt, durch die nur angelehnte Hinterthür ins Haus, und in die schwach vom Monde erleuchtete Stube. Ilsabe

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/216&oldid=- (Version vom 1.8.2018)