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in einer feierlichen Buß-Procession, nach Conradsburg gebracht werden.“

Von diesem Thomas-Tage an erschien der Geist des erschlagenen Bruder Markus nicht mehr in menschlicher Gestalt, sondern entweder als Hund oder als Kalb. – Und noch jetzt läßt er sich zuweilen (doch der glaublosen Zeiten wegen, immer seltner) zwischen dem 20sten November und 20sten December, als Kalb oder Hund, im Mönchenholze sehen. Doch nur erleuchtete Geisterseher sehen ihn. Andre hören sein Blöken, mehrere aber fühlen seine Centnerschwere Last, wenn er sich auf ihre Schultern oder Hüften setzt, oder, als Alp, sie des Nachts auf ihrem Lager niederdruckt, so daß sie kaum zu athmen vermögen.


Dem Referenten sey hier ein kleiner Nachtrag zu dieser Volks-Sage erlaubt.

Diese Volks-Sage, wahrscheinlich aus dem funfzehnten Jahrhundert, unterscheidet

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/220&oldid=- (Version vom 1.8.2018)