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Die geraubten Schätze von Gold und Silber und Edelsteinen liegen noch jetzt aufgethürmt in den verschütteten Kellern und Gewölben der Dummburg. Doch nur selten ist es einem Wanderer vergönnt, die hineinführenden Pforten zu finden, wenn er auch hier und da verfallne Eingänge entdeckt. – Geister in Mönchsgestalten, oder auch leibhafte Mönche, steigen hier öfters hinab.

Einst sah’ ein armer Holzhauer, der hinter den Felsentrümmern eine Buche fällen wollte, einen Mönch langsam daher kommen durch den Forst, und verbarg sich hinter dem Baum. Der Mönch ging vorbei, und in die Klippen hinein. Der Holzhauer schlich ihm nach, und sah, daß der Mönch an einer kleinen Pforte stehen blieb, die noch keiner der Dorfbewohner entdeckt hatte. Der Mönch klopfte leise an, und rief: „Thürlein, öfne dich!“ und die Pforte sprang auf. „Thürlein, schließe dich!“ hört’ er rufen, und, es schloß sich die Pforte. Am ganzen Leibe zitternd bezeichnete der Holzhauer

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/227&oldid=- (Version vom 1.8.2018)