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den gekrümmten Gang mit Zweigen und über einander gelegten Steinen. – Seit der Zeit konnte er nicht schlafen und nicht essen; so ängstete ihn die Neugierde, zu wissen, was in dem Keller sey, zu dem die wunderbare Pforte führte.

Den nächsten Sonnabend fastete er; und mit Sonnenaufgang ging er am Sonntage, mit dem Rosenkranz in der Hand, hin zu den bezeichneten Klippen. Jetzt stand er vor der Pforte, und klappte mit den Zähnen; denn immer dacht’ er einen Geist kommen zu sehen in Mönchsgestalt. Aber, es erschien ihm kein Geist. Zitternd schlich er heran zur Pforte, lauschte lange, und – hörte nichts. Endlich betete er in der Angst seines Herzens zu allen Heiligen und der Jungfrau, und klopfte dann schnell, halb ohne Besinnung, an die Pforte. „Thürlein, öfne dich!“ sprach er mit schwacher, bebender Stimme. Die Pforte sprang auf, und er sahe vor sich einen schmalen dämmernden Gang. Er wankte hinein; und der

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/228&oldid=- (Version vom 1.8.2018)