Seite:Otmar Volcks-Sagen.pdf/23

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Und eben diese zu berechnende Erwartung macht es dem Forscher zur Pflicht, zwar nicht alles, was die ungebildeteren Volksklassen sich erzählen, aber doch solche Volkssagen, aus deren Zusammenstellung der Denker entweder erhebliche Resultate zu ziehen hoffen kann, oder, die uns eine unterhaltende Ansicht gewähren, zu sammeln, ehe die Entfernung von ihren Beziehungsperioden sie vernichtet hat. – Hätten Homer und die Tragiker uns nicht einige der alten griechischen Volkssagen aufbewahrt, was hätten wir denn für eine Quelle, um die Periode der Geschichte des griechischen Volks, der Geschichte seines Charakters und seiner Bildung, zu studiren, welche noch keine Geschichtschreiber hatte, und keine haben konnte? Nur aus den Mythen von den Göttern und den Menschen in der Heldenzeit, entziffern wir eine Darstellung von der Leidenschaftlichkeit, den Ausschweifungen, der Gewaltthätigkeit, der Arbeitsscheu, dem Despotismus der ältesten griechischen Machthaber, von dem Druck und

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/23&oldid=- (Version vom 1.8.2018)