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Kopfe, und fand ihn noch fest sitzen an seiner Stelle. Schon weniger zitternd, und durch die Augenwimpern blinzend, nahm er einige Thaler, auch ein Paar Hände voll von den kleinen glänzenden Blechmünzen, und wankte sich bekreuzend der Thür wieder zu.

„Komm wieder!“ rief ihm eine dumpfe Stimme aus der Tiefe der Höle. Kaum vermocht’ er, da rings um ihn alles im Kreise sich drehte, das: „Thürlein, öfne dich!“ zu stammeln. Da sprang die Pforte auf. Fröhlicher und lauter rief er: „Thürlein, schließe dich!“ und es schloß sich die Thür.

Er eilte nach Hause, so schnell ihn seine Füße tragen wollten; sagte aber nichts von den gefundenen Schätzen, ging dann in die Klosterkirche, und opferte zwei Zehntheile von allem, was er genommen hatte in der Höle, für die Kirche und die Armen. Den folgenden Tag ging er zur Stadt, und kaufte seiner Frau und seinen Kindern einige Kleidungsstücke, die sie

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 230. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/230&oldid=- (Version vom 1.8.2018)