Seite:Otmar Volcks-Sagen.pdf/234

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zu werden, sich dann vom Kaiser adeln zu lassen, und als Raubritter die ganze Gegend sich steuerbar zu machen.

Dem Holzhauer gefiel es nicht, daß sein böser Nachbar zur Burg gehen wollte. Er bat ihn, abzustehen von seinem Vorhaben, stellte ihm die Gefahr vor, erzählte ihm hundert Beispiele von unglücklich gewordenen Schatzgräbern. Aber, wer hält einen Geizhals von einem offnen Sack voll Goldstücke zurück?

Durch Drohungen und Bitten wurde der Holzhauer endlich beredet, einmal nur noch mitzugehen zu der Pforte; er sollte die Säcke, die der Wucherer selbst alle herausschleppen wollte, nur im Empfang nehmen und im Gebüsch verstecken. Dafür sollte er die Hälfte haben von allem, und die Kirche den Zehnten; auch sollten alle Arme des Dorfs neu gekleidet werden. So sprach der Geizige. In seinem Herzen

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/234&oldid=- (Version vom 1.8.2018)