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Trauerflor umschleiert. Schon sahen sie von weitem die beglänzten Thurmspitzen Magdeburgs. Da hörten sie, in weiter Ferne hinter sich, ein dumpfes Getöse, wie von einem fernen Donner. Sie blickten zurück, und sahen eine große, dicke Dampfsäule aufsteigen, wie aus einem feuerspeienden Berge. – „Ha! rief der Knecht, gewiß ist dort versunken die verruchte Burg! Aus dem Schwefelpfuhl, worin die Unholde stürzten, steigt jener Dampf auf!“

„Komm, sprach sein Herr, wir wollen dorthin zurückkehren, um zu sehen die wunderbare Geschichte; ich habe so in dem Stall meine Handschuh zurück gelassen, das Abschiedsgeschenk meiner Verlobten.“ – Aber höchlich weigerte sich des der Knecht. Und, zürnend und drohend ritt der Ritter aus Welschland allein der aufsteigenden Dampfsäule zu. Zitternd folgte ihm endlich der Knecht in langer Entfernung.

Nach einigen Stunden erreichten sie die Gegend, wo der Dampf aufbrudelte. Der

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/262&oldid=- (Version vom 1.8.2018)