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Oefnung, welche den starken Fels durchdringt. Das Volk erzählt davon folgende Sage.


„In dieser Höle wohnte einst ein Räuber, der viele Jahre die ganze Gegend umher unsicher machte. Sein Name war Daneel, oder, Daneil. Sein Bruder, ein Sternseher, hatte ihm diesen Schlupfwinkel aufgesucht, und für seine Absichten eingerichtet. Der Undankbare ermordete ihn, damit sein verborgener Auffenthalt desto weniger verrathen werden könnte.

Lange Zeit hindurch trieb Daneel seine Räubereien, in mehreren Theilen des Harzgebirges von seiner Felsenhöle aus. – Er hatte sie außerdem, in einem großen Umkreise, mit verborgenen Schlingen von Draht umgeben, die mit einigen kleinen Glocken in seiner Höle in Verbindung standen, deren Geklirr ihm die Gegend bezeichnete, in die er hineilte, um auch die einzeln vorbeigehenden Wanderer zu berauben.

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 280. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/280&oldid=- (Version vom 1.8.2018)