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davon erhalten, daß, bei einem gefahrvollen Ueberfall fremder Barbaren, da die Landesbewohner der Uebermacht schon unterlagen, die Todten aus den Gräbern aufstanden, und sich gegen diese Unholde tapfer wehrten, und so ihre Kinder retteten.“

3) Dannstedt, ein Dorf unweit Wernigerode, soll, der Sage nach, eigentlich: Tanzstedt heißen: „In der frühen Vorzeit, so erzählt sie, tanzten einst einige betrunkene Männer und Weiber, am Weihnachtstage, während des Gottesdienstes, rings um die Kirche. Der Priester, den ihr ungebührliches Lärmen störte, that sie, nach vergebener Warnung, in den Bann. Und, auf sein Gebet, mußten sie ein ganzes Jahr lang, unausgesetzt forttanzen; so daß die Tanzenden, deren Kleider nicht veralteten, und die in der Zeit weder aßen, noch tranken, noch schliefen, rings um die Kirche, einen tiefen Graben, der noch zu sehen ist, der Erde eindruckten.“

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/29&oldid=- (Version vom 1.8.2018)