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immer rathen und helfen, in allen geistigen und leiblichen Nöthen. Er pflegte für seinen Herren zu hören, zu sehen, gelegentlich auch zu denken, ohne es sich merken zu lassen; und das hatte er auch diesmal gethan.

Aber er war diesen Abend nicht sehr sprechlustig; denn, der Schelm, den sein Herr sich hatte entfahren lassen, wurmte ihm im Herzen; und erst die Anweisung auf eine neue scharlachne Kappe, im Fall der gewonnenen Wette, öfnete ihm den Mund. Nach manchen beissenden Bemerkungen, über die Kosten eines Weinfasses, das hundert und funfzig Fuder Wein enthalten könnte, welche mehr als die Hälfte der Jahreseinkünfte jenes Bisthums erschöpften, nahm er es endlich auf sich, auszuforschen, wie wohl dem Conrad, diesem Ausbund, Muster und Phönix der Ehrlichkeit, wie Knecht und Herr spottend ihn nannten, beizukommen seyn dürfte.

Peter fing gleich mit Sonnenaufgang seine des Nachts ausgesonnene Kundschaft an.

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 299. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/299&oldid=- (Version vom 1.8.2018)