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Und schon vor der Mittagstafel konnte er seinem Herren berichten: Conrad habe eine Liebschaft, die schöne Lise, die aber von seinen Anträgen nichts eher hören wollte, bis er sein eignes Häuschen habe, da er und sie arm sey. Der thätige Peter hatte selbst schon Lisen gesprochen, und sie zur Ausführung des Entwurfs, den er sich gemacht hatte, bereit und sehr tüchtig gefunden. Er bat sich also von seinem Herren ein Paar Hände voll blanker Batzen aus, um damit das Weinfaß zu gewinnen. Der Bischof ließ ihn nehmen, so viel er wollte, um sich desto sorgenfreier zur Tafel setzen zu können.

Peter ging wieder zur schönen Lise, zeigte ihr die blanken Batzen, die ihren kleinen Tisch ganz bedeckten, und beide behandelten ein Häuschen, das eine arme Witwe schon längst verkaufen wollte, und Peter versprach, das Kaufgeld für Lisen zu bezahlen, so bald sie ihm das brächte, was er verlangte.

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/300&oldid=- (Version vom 1.8.2018)