Seite:Otmar Volcks-Sagen.pdf/306

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Heerde weiter. Und noch vor Mittag überlieferte er, mit einem tiefen Seufzer, seinen lieben Harm an Lisen, die ihn gegen das Kaufgeld des Häuschens umtauschte, ohne über den Zusammenhang der Dinge zu grübeln.

Und es ging! – Dieser Abend war zu Conrads Ehrlichkeitsprüfung bestimmt, ohne daß er es ahnete. Beide Bischöfe erwarteten, bei ihrem Nachttrunk, auf dem Schloßhofe den Schäfer, der ihre Wette entscheiden sollte. Beiden schlug das Herz, und sie sprachen wenig; denn, jeder wollte lieber dem andern die Ehre der Erbauung des großen Weinfasses überlassen. Peter aber, der heimliche Rath, war sehr getrost; und, innerlich lachend, freute er schon zum Voraus sich seines Sieges, und seines künstlich ausgesponnenen Entwurfs. Denn er hatte ja den Lieblingswidder des Bischofs in dem Stall; und, wie hätte Conrad es wagen können, hier die reine Wahrheit

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/306&oldid=- (Version vom 1.8.2018)