Seite:Otmar Volcks-Sagen.pdf/33

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„Nun versucht’ ich vorerst, mit Worten zu zwingen den Ritter,
Kennend Gedeßa’s Macht. Wer achtet nicht solche Gefreundschaft?
Laut und lauter jedoch ward unser Streit um Segilla.
Da vernahm Gedeßa, nah’ im Gehölze, des Zänkers
Weit ausrufende Stimm’, und eilete her an den Limbach.
Zwischen uns Beid’ hin stellte sie sich, und sprach für den Enkel,
Heimlich ergreifend zur Flucht das Fräulein. Aber da faßt’ ich
Zornig Segilla’s Hand, entriß sie der eilenden Göttin,
Und zerspaltete wüthend den Schädel des Lieblings. – Entfliehend
Lautes Schrei’s, ergrif sie den Enkel, und trug ins Gehölz ihn.
Aber, was halfen erlesene Kost? was heilige Kräuter,
Sparsam gesät auf geweihetes Land? – Sie mußte den Hügel

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/33&oldid=- (Version vom 1.8.2018)