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von den festlichen Speisen vor dem Berg hingesetzt wurde.“

„Den Zwerg-Berg zieht, auf der östlichen Seite, ein Stück Acker hinan. Dieses Feld hatte einst ein Schmidt, Namens Riechert, mit Erbsen bestellt. Er bemerkte, als sie am wohlschmeckendsten waren, daß sie häufig ausgepflückt wurden. Um dem Erbsendieb aufzulauern, baute sich Riechert ein Hüttchen auf seinen Acker und wachte Tags und Nachts dabei. Am Tage entdeckte er keine Veränderung. Aber alle Morgen sah’ er, daß, seines Wachens unerachtet, in der Nacht sein Feld bestohlen war. Voll Verdruß über seine mißlungene Mühe, beschloß er, seine noch übrigen Erbsen auf dem Acker auszudreschen. Mit Tages-Anbruch begann Schmidt Riechert seine Arbeit. Aber, noch hatte er nicht die Hälfte der Erbsen ausgedroschen, so hörte er ein klägliches Schreien. Beim Nachsuchen fand er auf der Erde, unter den Erbsen, einen der Zwerge, dem er mit seinem Dreschflegel den Schädel

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 333. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/333&oldid=- (Version vom 1.8.2018)