Seite:Otmar Volcks-Sagen.pdf/335

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wo uns schriftliche Nachweisungen verlassen. Versuchen wir also, ob sich nicht eine denkbare Auflösung dieser so ganz isolirt dastehenden Sagen darbietet.

Die historischen Data, welche sich aus diesen Zwerg-Sagen, nach Wegdenkung dessen, was sich dem Forscher als dichterische, oder doch willkührliche, Einkleidung darstellt, errathen lassen, scheinen mir folgende zu seyn.

1) In einer sehr entfernten Periode der Vorzeit waren die südlichen Grenzen des Harz-Gebirges, eine Zeitlang, von einer Nation bewohnt, die sich von dem nachmals als herrschend dastehenden Volk, durch Kleinheit des Körperbaus und verhältnißmäßig mindere Stärke, auszeichnete. – Diese „Kleinheit und mindere Stärke“ muß aber in nationeller, nicht individueller Beziehung gedacht werden; so daß auch dem kleinern Volk seine ausgezeichneten Helden verbleiben, welche den Kriegern des größern Volks ohne Furcht entgegentreten konnten. Denn, wir finden zuweilen die Führer

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 335. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/335&oldid=- (Version vom 1.8.2018)