Seite:Otmar Volcks-Sagen.pdf/339

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

den Wasserbewohnern, die in den Abgrund ziehen, in Acht zu nehmen, am besten, bei genauer Betrachtung solcher, zum Theil mit Wasser angefüllten, Hölen, als die bekannte und oft besuchte Kelle,[1] unweit Elrich, ist.

In einem schauernden Gehölz, das schon durch eine Menge tiefer Craterförmiger Erdfälle, die Aufmerksamkeit des Wanderers auf sich zieht, und Staunen, auch wohl Aengstlichkeit veranlaßt, steigt man eine mehrere hundert Fuß tiefe und steile Schluft mühsam herab, und steht dann, von einem hohen Felsengewölbe,


  1. Woher der Name: Kelle? Etwa von Capella? Wenigstens stand einst bei Bischofsroda unweit der Kelle, eine Kapelle, und die Volks-Sage erzehlt: „daß sonst, an gewissen Tagen des Jahres, ein Priester herabstieg zu dem Wasserstrom in der Tiefe der Höle, hier ein Crucifix eintauchte, und dem versammelten Volk zurief: „Kuckt in die Kelle! So kommt ihr nicht in die Hölle!“ – Aber freilich mögen zwischen dem Auffenthalt jener Nachtmenschen in dieser Gegend und der Erbauung der Kapelle leicht mehrere Jahrhunderte verflossen seyn.“
Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 339. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/339&oldid=- (Version vom 1.8.2018)