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Nacht deutlich gesehen. Er habe große feurige Augen, ein ganz rauhes Gesicht, und ungeheure Hörner auf dem Kopfe gehabt. Er sey ihnen in einem lichtbraunen Kleid, und einer feuerrothen Halsbinde, erschienen, und habe statt der Hand eine Klaue gehabt. Die Füße hätten sie nicht sehen können, weil der Teufel hinter dem Geländer des Chors vor der Orgel gestanden, und über dasselbe in die Kirche, wo die Diebe sich befunden hatten, herabgesehen habe. Uebrigens habe der Teufel einen gewaltigen Lärmen gemacht, bald gedroht, zu ihnen herabzukommen, bald geläutet, als ob zehn Klingebeutel in der Kirche herum getragen würden. Sie hätten seine Herabkunft nicht abwarten wollen, hätten alles stehn und liegen lassen, was sie von Kirchengeräthen schon zusammen gepackt gehabt hätten, und wären davon gelaufen. Vor Schrecken über die Erscheinung des Teufels, hätten die Diebe geschworen, nie wieder in eine Kirche einzubrechen.“

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/39&oldid=- (Version vom 1.8.2018)